Alarmierung: 12.10.2021 – 12:13 Uhr
Einsatzart: B3
Stichwort: Kellerbrand auf Baustelle
Fahrzeuge: HLF 20/16, MTF, ELW 2
Einsatzbericht:

Ein Feuer im Kellergeschoss der derzeitigen Baustelle „Wohnquartier „Hildegardis“ rief heute Mittag ein Großaufgebot an Rettungskräften auf den Plan. Durch den Brand wurden insgesamt zehn Personen verletzt.

Mitarbeiter der Baustelle wählten gegen 12:00 Uhr den Notruf und berichtete von einem Kellerbrand. Bei Eintreffen der ersten Feuerwehreinsatzkräfte drang dichter Rauch aus dem Eingangsbereich und der zahlreichen Fenster des 6-geschossigen Rohbaus eines Mehrfamilienhauses. Vor Ort berichteten die Mitarbeiter, dass im Keller noch zwei Kollegen arbeiteten, als das Feuer ausbrach. Diese zwei Kollegen wurden seither vermisst.
Bei der ersten Lageerkundung konnten zudem drei Bauarbeiter auf einem noch unfertigen Balkon in der sechsten Etage ausgemacht werden. Ihr Fluchtweg durch das Treppenhaus war wegen des Brandrauchs abgeschnitten und sie mussten ins oberste Stockwerk flüchteten.
Während drei Trupps unter Atemschutz zur Brandbekämpfung und Personenrettung in den Keller vordrangen, ging ein weiterer Trupp zu dem Eingeschlossenen ins Obergeschoss vor. Aufgrund vor Erdbauarbeiten konnte die Drehleiter vor dem Rohbau nicht aufgestellt werden. Die drei Eingeschlossenen wurden mittels Brandfluchthauben durch das verrauchte Gebäude ins Freie geleitet.

Unter dem Wohnhaus erstreckte sich das Kellergeschoss über drei Ebenen, die durch die Feuerwehr akribisch nach Personen abgesucht wurde. Die zwei vermissten Kollegen konnten glücklicherweise schon auf dem ersten Kellerabsatz im Untergeschoss angetroffen und nach draußen geführt werden. Sie hatten eine Menge Rauchgas eingeatmet und wurden dem Rettungsdienst zur medizinischen Erstversorgung übergeben.
Fünf Bauarbeiter konnten sich selbst aus dem Wohnhaus ins Freie retten. Aber auch sie mussten sich wegen einer Rauchgasvergiftung vom Rettungsdienst behandeln lassen.

Während der Personenrettung löschte ein Trupp den Brand. Das Feuer war aus noch unbekannter Ursache an einem Elektrokabelbündel ausgebrochen und hatte auf einen Starkstromverteiler und auf Dämmmaterial übergegriffen. Die brennenden Styroporplatten erzeugten eine riesige Menge an Rauch, welcher sich ungehindert im ganzen Gebäude ausbreiten konnte.

Nach Abschluss der Personenrettung und Brandbekämpfung wurde alle Gebäudeebenen mittels Hochleistungslüfter durch die Feuerwehr entraucht. Gegen 14:45 Uhr verließen die letzten Einsatzkräfte die Einsatzstelle.

Die Einheiten der Berufsfeuerwehr wurden durch die Freiwilligen Feuerwehren Bretzenheim und Hechtsheim unterstützt; die rettungsdienstliche Absicherung der Einsatzstelle und die Versorgung der Patienten erfolgte durch Rettungsmittel aller Hilfsorganisationen unter der Leitung der Abschnittsleitung Gesundheit bestehend aus Leitendem Notarzt und Organisatorischem Leiter.
Um für gleichzeitige Einsätze ausreichend Einsatzkräfte vorzuhalten, wurden die Wachen der Berufsfeuerwehr durch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren Hechtsheim, Drais und weiteres Personal der Berufsfeuerwehr besetzt.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Zur Schadenshöhe kann seitens der Feuerwehr keine Aussage getroffen werden.

(Text der BF Mainz)

Wir waren mit dem HLF und MTF vor Ort und setzten einen Trupp unter schwerem Atemschutz zum Absuchen des Gebäudes ein. Zudem war unsere ELW2-Gruppe zur Besetzung und dem Betrieb des ELW2 im Einsatz.